Hypnose & Gesprächstherapie
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Zur Entstehungsgeschichte der Hypnose

Die Hypnose als Selbst- oder Fremdsuggestion wurde höchstwahrscheinlich bereits in der Frühzeit der menschlichen Entwicklung eingesetzt, sei es innerhalb kultischer und religiöser Handlungen und Riten oder bei den Heilungsversuchen der Schamanen und Priester. Erste Überlieferungen von vermutlich hypnotischen Anwendungen existieren als Berichte über den "Tempelschlaf" in Ägypten, 500 v. Chr. Die Tempelpriester legten Kranke in einen mehrere Tage dauernden "magnetischen Schlaf", in welchem die Göttin Isis Informationen über die Krankheit und Vorschläge zu ihrer Heilung lieferte.

Auch die "Wunderheilungen" Jesu, bei denen der "Glaube" (vielleicht hauptsächlich an eine Heilung) eine entscheidende Rolle spielte, können unter diesem Aspekt im Sinne von Suggestionserfolgen gedeutet werden. Die Inquisition im Mittelalter verfolgte fast jede Form der Heilkunst als "Teufelswerk" und vernichtete die entsprechende Literatur, so dass aus dieser Zeit wenig über Experimente mit Hypnose überliefert ist. Erst der Schweizer Paracelsus berichtete von den Heilsuggestionen einiger Mönche und ihren Erfolgen bei Nervenkrankheiten.

Im "wissenschaftlichen" Sinne jedoch entdeckte Franz Anton Messmer zum Ende des 18. Jahrhunderts die Hypnose (wieder). Obwohl er damals an die Heilkräfte seiner Magnete glaubte, geht man heute davon aus, dass vielmehr seine suggestive Ausstrahlung, die entsprechende Wortwahl und der Glaube seiner hauptsächlich hysterischen Klientinnen an ihn als "Wunderheiler" ausschlaggebend für seinen Erfolg waren. Der Züricher Pastor Johann Caspar Lavater verbreitete diesen "animalischen Magnetismus" Messmers im deutschsprachigen Raum und behandelte auf diese Weise Migräne und Magenprobleme.

Im 19. Jahrhundert widmeten sich vor allem die französischen Ärzte Jean-Martin Charcot in Paris und Ambroise-Auguste Liebeault in Nancy der Hypnoseforschung und behandelten mit dieser Methode erfolgreich "Hysterische Lähmungen" (heute: "Dissoziative Bewegungsstörungen"). Der schottische Arzt James Esdaile operierte zur gleichen Zeit in einem indischen Krankenhaus mithilfe von "Mesmerscher Anästhesie" und amputierte in dieser Form der Narkose sogar Glieder.

Dies war auch die Zeit, in der ein Erklärungswandel über die Wirkungsweise von Hypnose stattfand. Der schottische Arzt James Braid stellte die innere Kraft des Patienten als wesentlich zu dessen Heilung in den Vordergrund, so dass die Wirkungsweise des Hypnotiseurs nicht mehr den Fokus des Heilprozesses bildete. Braid war es auch, der den Begriff "Hypnose" (Hypnos: griechischer Gott des Schlafes) prägte. Auch Siegmund Freud versuchte sich an dieser Behandlungsform zum Ende des 19. Jahrhunderts, ließ die Methode zu Gunsten der "Freien Assoziation" später jedoch wieder fallen.

Im 20. Jahrhundert schließlich wurde die Hypnose im deutschsprachigen Raum zunächst durch Oskar Vogt und seinen Schüler Johannes Heinrich Schultz, der später daraus das "Autogene Training" entwickelte, vorangetrieben. In Amerika prägte der im jungen Erwachsenenalter an Kinderlähmung erkrankte Milton H. Erickson die Form der "indirekten Hypnose" (im Gegensatz zur "autoritären Hypnose" von Kroger und Dave Elman), mit welcher er bis in die siebziger Jahren hinein große Erfolge verzeichnen konnte und auch heute noch als der bekannteste Vertreter der modernen Hypnosetechnik gilt.